Was war – Was wird?

Auch ohne ein großes Begegnungsfest, wie wir es in den vergangenen beiden Jahren veranstaltet haben und das 2015 zu unserer Vereinsgründung geführt hat, barg 2017 eine ereignisreiche Zeit für Verden hilft e.V.. Wir möchten den Jahreswechsel nutzen, um hier einen Rückblick über unsere Arbeit und Entwicklung zu geben und euch zudem über kommende Projekte auf dem Laufenden zu halten:

Die erste Hälfte des Jahres 2017 war vor allem durch den Umzug in unsere neuen Geschäftsräume an der Großen Straße 8 bestimmt, der sehr viel Zeit und Arbeit in Anspruch genommen hat. Durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Mitglieder sowie das DRK, das uns finanziell unter die Arme gegriffen hat, konnte das alles gut bewältigt werden. Und wir finden, die Mühe hat sich gelohnt: Wir konnten uns schöne neue Büroräume, ein separates Lager und einen Raum für Begegnungen schaffen – ob für Besprechungen, unser Schulbuchcafé oder zum gemeinsamen Fußball gucken. Seitdem wird die Geschäftsstelle zu den gewohnten Öffnungszeiten rege genutzt. Allerdings hat sich der Bedarf der Geflüchteten in der Zwischenzeit geändert. So bestimmt beispielsweise die gemeinsame Bearbeitung von Post-Angelegenheiten den Großteil unserer Hilfeleistungen in der Geschäftsstelle. Leider hatten wir während des Umzugs kaum Kapazitäten, größere Veranstaltungen oder Projekte auf die Beine zu stellen, sodass diese in die zweite Jahreshälfte verlagert wurden.

Nicht nur räumliche, sondern auch personelle Veränderungen standen 2017 auf dem Plan. Bei der Mitgliederversammlung am 7. Mai wurden Maja Köster, Inga Masemann, Ralf Rettkowksi sowie Michael Becker neu in den Vorstand gewählt, wobei letzterer nach wenigen Monaten wieder von seinem Posten zurückgetreten ist. Birgit Behrmann und Pierre Melchers, die bereits davor Vorstandsmitglieder waren, sind bei der Versammlung zur neuen Ersten, bzw. zum neuen Zweiten Vorsitzenden gewählt worden. Die Gründungsmitglieder Catherine Lohmann und Sonja Prüser sowie Timo Hibbeler und Eleonora Melchers, die in einer turbulenten Phase zum Vorstand gestoßen sind und dem Verein durch eine schwierige Zeit geholfen haben, stellten sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr zur Wahl.

Nach einem spaßigen Domweihumzug, an dem wir als Fußtruppe mit Geflüchteten und Mitgliedern aus vielen verschiedenen Nationen teilgenommen hatten, erwarteten wir im Juli die Herforder Nordstadtdrachen, die mit ihrem Drachenboot am Verdener Allerufer anlegten. Bei den Nordstadtdrachen handelt es sich um ein Integrationsprojekt, bei dem 25 Teilnehmer aus insgesamt zehn Nationen zusammen mit einigen Organisatoren auf einem nachgebauten Wikingerschiff sowie drei Beibooten von Vlotho nach Bremerhaven segelten und eben auch bei uns Halt machten. Verden hilft e.V. organisierte für die Herforder eine Stadtführung mit offiziellem Empfang am Rathaus durch Bürgermeister Lutz Brockmann, außerdem durften sie einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Domfestspiele werfen. Wir danken allen Beteiligten für diese spaßigen, aber auch informativen Tage mit den Nordstadtdrachen! Außerdem erhielten wir von den Herfordern eine Gegeneinladung, der wir 2018 sehr gerne nachkommen möchten.

Am 2. September stand das große Stadtfest an, mit dem Verden das 350-jährige Jubiläum der Vereinigung von Norder- und Süderstadt zelebrierte. Natürlich durfte auch ein Stand von Verden hilft e.V. nicht fehlen. Einen Monat später, am 3. Oktober, veranstaltete der Verein im vergangenen Jahr statt eines großen Begegnungsfestes auf dem Rathausplatz ein kleineres interkulturelles Picknick im Allerpark, das allerdings nicht minder schön war. Es wurde Fußball und Wikingerschach gespielt, geklönt und zusammen gegessen. Viele Gäste trugen etwas zum Buffet bei, die jüngeren unter ihnen konnten sich mit dem Inhalt des “Weltenbummlers” vergnügen, einem Autoanhänger voller Kinderspielzeug, mit dem die Mitglieder des DRK zum Picknick angereist waren. Gesponsert von WABE e.V., bespaßten Andi und Silvia von den “Krawallis” mit ihrem Mitmach-Zirkus Jung und Alt. Der Verdener Gitarrist Tim Grebe sorgte für die musikalische Untermalung. Wir schätzen, das weit mehr als hundert Geflüchtete, Ehrenamtliche und andere Verdener den Tag über verteilt an unserem Picknick teilgenommen haben.

Auch gegen Ende des Jahres standen noch einige Veranstaltungen auf dem Programm, so zum Beispiel der Zauber-Workshop für Kinder und Jugendliche, den wir in Kooperation mit dem Bündnis „Niedersachsen packt an“ ins Verdener Jugendzentrum holen konnten. Der Berliner Zauberkünstler Tobias Dostal wollte bei seinen kleinen Zauberlehrlingen vor allem bewirken, durch die gemeinsame Sprache der Zauberei auch das kulturelle Miteinander zu fördern – was ihm definitiv gelungen ist! Außerdem zeigte unser Verein im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ den Dokumentarfilm „Deportation Class“ im CineCity, der sich mit der deutschen Abschiebepolitik von Asylbewerbern beschäftigt. Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion konnten die Zuschauer Fragen an Vertreter verschiedener Institutionen stellen, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit Abschiebungen befassen.

Auch für das neue Jahr haben wir schon wieder zahlreiche Projektideen für Geflüchtete und Vereinsmitglieder, von denen zwar noch nicht alle konkret sind, die wir euch aber trotzdem schon einmal präsentieren möchten. Weil es im vergangenen Jahr so gut angenommen wurde, möchten wir wieder ein interkulturelles Picknick veranstalten, vielleicht sogar mehrmals. Außerdem ist eine Aufklärungsveranstaltung der Polizei für jugendliche Geflüchtete geplant, welche zum Ziel hat, den Teilnehmern die Bedeutung und Aufgaben der Polizei in Deutschland näherzubringen. Weitere Infos dazu folgen in Kürze auf Facebook und Homepage. Da 2017 so viele andere akute Dinge anlagen, hatten wir bisher noch nicht die Möglichkeit, unsere neue Geschäftsstelle offiziell einzuweihen. Das wollen wir nun mit einem Tag der offenen Tür nachholen. Auch dazu erfahrt ihr mehr, wenn wir einen konkreten Termin haben.

Mit unserem Fußballteam aus jungen Geflüchteten konnten wir 2017 einige tolle Erfolge einfahren, so zum Beispiel bei der Sportwoche des SV Hönisch, dem ersten Wettbewerb überhaupt für die Kicker von Verden hilft e.V.. Beim Turnier der Firmen-, Behörden- und Freizeitmannschaften, zu dem insgesamt 22 Mannschaften antraten, kämpften sie sich bis ins Finale vor und konnten dieses nach einem spannenden 9-Meter-Krimi schließlich sogar für sich entscheiden, worauf wir sehr stolz sind. Daher kam die Idee auf, in diesem Jahr selbst ein Hobby-Fußballturnier auszutragen. Wir denken da an ein Hallenturnier, an dem Freizeit- und Firmenmannschaften teilnehmen können. Erfreulicherweise wurden mehrere Spieler bereits von Vereinen angesprochen und in deren Mannschaften integriert.

Wir alle können stolz darauf sein, was wir mit unserem immer noch sehr jungen Verein bisher erreicht haben und freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2018 mit euch!

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